
Bürgermeister Ulrich Roland, der mit einer Gladbecker Delegation in die Hauptstadt gereist war: „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung! Das Preisgeld investieren wir wieder in den Klimaschutz. Unter anderem finanzieren wir damit die Neuauflage unseres Energiesparprojektes an Gladbecker Schulen und Kindergärten.“
Gladbeck erhält die Auszeichnung für das bereits seit 35 Jahren erfolgreich bestehende Energie- und Klimaschutzmanagement in der städtischen Verwaltung. Das strukturierte und umfassende Konzept basiert auf drei Säulen: Vermeiden von Energieverbräuchen durch Schulungen der Gebäudenutzer, Kontrolle der Verbräuche durch ein softwaregestütztes Verfahren sowie bauliche und technische Energieeinsparmaßnahmen in den Gebäuden.
Seit Einführung des Energiemanagements vor über 35 Jahren hat die Stadt Gladbeck die Heizenergieverbräuche in den kommunalen Liegenschaften im Vergleich zum Jahr 1978 um 58 Prozent reduziert. Der Stromverbrauch sank im gleichen Zeitraum um 34 Prozent. Und auch der Wasserbedarf beläuft sich mittlerweile lediglich noch auf ein Drittel des Verbrauchs aus dem Jahr 1996. Nicht nur der städtische Haushalt freut sich über diese Einsparungen – allein durch den reduzierten Heizenergieverbrauch vermeidet Gladbeck jedes Jahr die Emission von fast 10.000 Tonnen klimaschädlichem CO2.
Die klimafreundlichste Energie ist die, die gar nicht verbraucht wird. Frei nach diesem Grundsatz ist das „präventive Energiemanagement“ eine tragende Säule im Ansatz der Stadt Gladbeck. Durch Schulungen für Hausmeister, Verwaltungsbedienstete und Lehrer sowie durch Projekte für Kinder und Jugendliche der Gladbecker Schulen wurde erreicht, dass das Verständnis für einen bewussten und sparsamen Umgang mit Energie gestiegen ist.
Das Energiecontrolling bildet die zweite Säule. Es dient zur Erkennung von Schwachstellen und Störungen in der Technik. Mit einem softwaregestützten Verfahren werden die Energieverbräuche der kommunalen Gebäude erfasst und überwacht. Die dritte Säule des Managements schließlich hat das Ziel, die Energieeffizienz der Gebäude durch bauliche und technische Maßnahmen stetig zu verbessern.
Ob eine Erneuerung von Heizungspumpen und Thermostatventilen, eine verbesserte Einstellung der Heizanlagen oder eine umfassende energetische Sanierung von Gebäuden – alle Maßnahmen reduzieren den Energiebedarf und schützen das Klima. Darüber hinaus wurden auf allen geeigneten städtischen Gebäuden Fotovoltaikanlagen errichtet – finanziert im Rahmen eines „Zwei-Säulen-Modells“ durch die Bürgerschaft (Bürgersolarpark).
Ausrichter des Wettbewerbs sind das Bundesumweltministerium und das Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz, das beim Deutschen Institut für Urbanistik angesiedelt ist. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.